
Wenn ich so zurückblicke hat mir das Yin Yoga so manche Türen geöffnet und neue Wege aufgezeigt.
Und das war wirklich nicht immer ein leichter Weg durch all den Schmerz, der eignen Ignoranz meinem Körper gegenüber und der Ruhelosigkeit zugehen.
Und ich muss Dir gestehen, in den Anfangszeiten meiner Yinpraxis habe ich wirklich gelitten. Gelitten an meiner eigenen Unruhe, den Schmerzen und inneren Ruhelosigkeit.
Ich muss dazu sagen, dass ich jahrelang unter chronischen Schmerzen und Erschöpfung gelitten habe. Selbst meine Haut fühlte sich oft unglaublich schmerzempfindlich an und jede Bewegung war mir eigentlich zu viel.
Es hört sich verrückt an, aber so herausfordernd das Liegen und Verweilen in den Haltungen für 3-5 Minuten oder länger war, um so heilend wurde es.
Meine Herausforderung war es am Anfang 3 Minuten in einer Haltung zu verweilen und 3 Minuten fühlten sich für mich wie 1 Stunde an.
Ich finde es heute noch unglaublich wieviel Schnellzüge an Gedanken in diesen 3 Minuten in meinem Kopf hin- und herrauschten.
Doch ich habe mich trotz der Herausforderungen wirklich jeden Tag für 3 Minuten auf die Matte gelegt, sei es in einer Yin Yogahaltung oder im Savasana. Und diese 3 Minuten bauten sich langsam zu einer kraftvollen Bewegungspraxis auf.
Was mich damals motiviert hat, durchzuhalten? Das ist definitiv das Danach-Gefühl nach meiner Yogapraxis – das war und ist immer noch wie ein Schweben in Glücksseligkeit.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich in den ersten Monaten nach jeder Yinstunde Bäche von Tränen geweint hatte. Damals hatte ich mich frisch von meinem langjährigen Partner getrennt und Yin Yoga war da meine Rettung gewesen.
Es ist wirklich unglaublich wieviel ich da an Emotionen loslassen konnte und mir wieder neuen Raum geschaffen habe.
Irgendwie habe ich mich in dieser Zeit selbst neu erschaffen und meine Flügel endlich ausgestreckt. Es klingt verrückt aber in dieser Zeit eroberte ich mich wieder selbst zurück oder ich entdeckte mich vielmehr zum ersten Mal richtig.
Ich Iernte zunehmend durch das Verweilen in den Haltungen geduldig, emphatisch und liebevoll mit mir umzugehen und auch für mich zu sorgen. Meine magischen und transformierenden Fragen, die ich mitgenommen habe, sind heute noch:
Was brauche ich, um loszulassen? Und was hilft mir jetzt in die Entspannung zu kommen?
Ich habe unglaublich viel über mich lernen können auf dieser Yinreise.
In der Fachsprache, nennen wir dies Interozeption, das Wahrnehmen des Inneren mit all den Körperempfindungen, Gedanken und Gefühlen.
Und heute wissen wir, dass 80% der Informationen aus unserem Körper und Organen Richtung Gehirn gelangt. Und genau dies spielt eine wichtige Rolle in der Regulation unserer Emotionen, ja sogar für unsere Gesundheit.
Und noch mal zurück zu mir – ich habe wirklich eine Transformation durchlebt – einmal vom Bewegungsmuffel zur Yogalehrerin und Körpertherapeutin und aus Schmerz und der Erschöpfung zu mehr Wohlgefühl und Freiheit im Körper.
Und das schönste Geschenk, was ich auf meinem Yin Yogaweg gefunden habe, ist eine kostbare Freundschaft, nämlich die zu mir selbst.
In jeder dieser Yin Yogaminuten, habe ich mir ein Stück Vertrauen zu mir und meinem Körper geschaffen und so Räume für mehr Lebensfreude kreiert.
Der Weg dahin war nicht immer einfach, doch es hat sich gelohnt – sich all der Unruhe im Kopf und all der Spannungen im Körper zu stellen. Denn jeder Atemzug dahin, jeder Block, jedes Polster – hat mir wieder Lust auf meinen Körper geschenkt und eine wirklich innige Verbindung geschaffen.
Ja der Text ist wohl eine Hommage ans Yin Yoga oder auch an mich, da ich neugierig und offen diesen Weg gegangen bin.
Was sind denn Deine Erfolgs- oder Heilungsgeschichten durch Yoga?
Kennst Du das auch?
Und wenn Du neugierig geworden bist und noch tiefer ins Yin eintauchen möchtest, dann schau gern hier mal vorbei: